Thema:

Besonderheiten - Spaß und Spiel - So einfach und doch so schwer

A. Ziele in der Bambini-Ausbildung

Als Bambini-Trainer kannst Du erst mal sämtliche fußballerischen Ziele vergessen, damit ist die Grundlage für erfolgreiche Arbeit gelegt.
Es gibt nur ein Ziel: die Bambini sollen über Jahre dem Fußballsport erhalten bleiben. Auch diese Aussage kann noch gemildert werden: die Bambini sollen die Freude am Sport entdecken und über Jahre aktiv bleiben, ob beim Fußball oder anderswo ist dabei völlig egal.

Damit tragen die Trainern und Trainerinnen von Bambini eine große Verantwortung, die nicht immer korrekt erfüllt wird.
Nochmal: es geht nicht darum fußballerische Ziele zu erreichen, leider wird das oft missverstanden. Spaß und Freude an der Bewegung und am Teamerlebnis steht im Vordergrund und dazu gehört nicht immer der Fußball als Spielgerät.

B. übungsauswahl und die Durchführung

Biete Übungen mit einer großen Vielfalt an Geräten an, zum Beispiel mit unterschiedlichen Bällen. Noch besser ist eine reichhaltige Auswahl anderer Hilfsmittel. Dazu gehören Stangen, Hürden, Reifen und in der Halle ein Sortiment an Turngeräten.

Jetzt benötigst Du noch gute Bewegungsspiele, die nicht einfach nur so angeboten werden, sondern immer in eine tolle Geschichte verpackt sind. Das ist dann schon der erste Schritt, um kindgerechtes Training anzubieten.

Wir haben hier bei Bambini-Fussballtraining mit fußballspezifischen Übungen begonnen. Wer sich aber die Variationen genauer anschaut, wird schnell merken wohin es zukünftig gehen wird. Auch die Einteilung in die Rubriken ist völlig überflüssig und der allgemein vorherrschenden Meinung geschuldet. Diese Einteilung und die fußballspezifische Ausrichtung schaden nicht, aber vermitteln die richtigen Übungsansätze für Freude und Spaß im Training. "Gesucht - Gefunden", alles Andere wird sich zeigen.

Im Bambini-Training gilt:
Suche gezielt nach Übungen, die Freude machen und ganzheitlich den Bewegungsapparat schulen. Baue diese Übungen aufwendig auf, unterstütze die Fantasie eventuell mit Bildern, erzähle eine tolle und spannende Geschichte und dann: Lass sie spielen, spielen und spielen. Dies sollte erst mal genügen, denn damit sind die Grundlagen gelegt.

C. Spielbetrieb

Bei Spielen gegen andere Teams gilt:

Jedes Kind bekommt die gleichen Einsatzzeiten, erfolgsorientiertes Wechseln gibt es nicht. Positionen sind nicht notwendig, denn jedes Kind kann überall spielen, auch die Torwartposition wechselt ständig. Die Aufgabe am Spielfeldrand besteht darin, genau dies umzusetzen und für Ruhe und ein angenehmes Klima zu sorgen.

D. Ich bin kein Fußballtrainer

Aktivitäten neben Spiel und Training:

Ein ganz wichtiger Punkt für die kleinen Stars. Ausflüge, Kurzreisen oder andere Aktivitäten binden die Kinder ans Team und fördern die soziale Kompetenz. Leider herrscht in vielen Vereinen noch die Meinung, es ist leicht ein Bambini-Team zu betreuen und man muss nicht wirklich etwas davon verstehen.
Ein schwerer Irrtum, denn die Auswahl der Personen muss so sorgfältig getroffen werden, wie bei der 1. Herren. Der Schaden, der durch falschen Umgang mit den Minikickern verursacht werden kann, ist viel größer als im Seniorenbereich.

Jeder Bambini-Trainer benötigt mindestens einen Assistenten und weitere Helfer, damit eine umfassende Betreuung gewährleistet ist. Helfer lassen sich im Elternbereich durch gute Akquise finden.

Eins sollte jeder Bambini-Verantwortliche wissen: Ich bin kein Fußballtrainer! Wer Fußballtrainer sein will, darf keine Bambini übernehmen und sollte sich um ältere Jahrgänge bemühen.

Dies war nur eine kurze Zusammenfassung der Besonderheit in der Betreuung von Bambini. Wer mehr wissen möchte, findet bei Soccerdrills.de eine Vielzahl von Texten zum Thema. im Forum Trainertalk.de werden diese Grundsätze immer wieder und teilweise heftig diskutiert.